Mündlich-kommunikativer Deutschunterricht in Norwegen und dessen Umsetzung von Lehrkräften an Jugend- und weiterführenden Schulen in der Region Agder
Abstract
Die vorliegende Untersuchung wurde im Rahmen der Lehrerausbildung (Praktisk-pedagogisk utdanning) im Hauptfach Deutsch als Fremdsprache (DaF) an der Universität Agder in Kristiansand, Norwegen durchgeführt. Ziel der Studie war es zu untersuchen, welche theoretischen und methodischen Grundlagen Lehrkräfte verwenden, um die Lernenden zur mündlichen Beteiligung im Fremdsprachenunterricht anzuregen und welche Strategien sie für die Beurteilung der mündlichen Leistungen verwenden. Ausgehend von einer soziokulturell-theoretischen Perspektive wurde die mündlich-kommunikative Komponente im Deutschunterricht beleuchtet. Die Untersuchung wurde mit Hilfe von semi-strukturierten Interviews mit fünf DaF-Lehrkräften der Klassenstufen 8-13 durchgeführt. Die Befunde zeigen, dass alle Lehrkräfte den Anspruch der mündlichen Beteiligung am Sprachunterricht für sinnvoll erachten. Das didaktische Handeln der Lehrkräfte im Unterricht wird jedoch selten von wissenschaftlich fundierten Theorien bestimmt. Vielmehr scheinen die subjektiven Theorien der Lehrkräfte eine größere Rolle zu spielen. Die Lehrkräfte weisen ein vielseitiges Repertoire an Unterrichtsformen auf, die zur mündlichen Beteiligung im Unterricht anregen und es ihnen ermöglichen, die mündlichen Leistungen der Schüler zu beurteilen. Es bleibt offen, inwieweit die Distanz zwischen wissenschaftlichen Theorien und dem praktischen Unterricht generalisierbar ist und inwieweit dies ein Problem für die Wissensaneignung der Schüler sein kann.Authors who publish with this journal agree to the following terms:
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